Dresden: Große Pläne für Heinz-Steyer-Stadion
Das Geld ist da, jetzt kann umgebaut werden. Wie der Zeitplan für Dresdens kleineres Stadion aussieht und wie es einmal genutzt werden soll.
Dresden. Die Bauarbeiten haben noch nicht angefangen, da steht schon der Abschlusstermin. Knapp zwei Jahre soll der Umbau des Heinz-Steyer-Stadions in der Dresdner Friedrichstadt dauern. Am Ende soll Dresden ein zweites Stadion haben, in das eine fünfstellige Besucherzahl passt. Es soll für Sportevents gleichermaßen geeignet sein wie für Großveranstaltungen. Eine entscheidende Zusage für die Bauvorbereitung hat die Stadt jetzt von der Landesdirektion Sachsen (LD Sachsen) bekommen. Dabei geht es um eine sechsstellige Summe für Vorarbeiten, ohne die der Bau nicht starten könnte.
Schutt und Müll im Boden
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde auf der Ostra-Halbinsel Schutt abgelagert. Deutlichste Veränderung war der Schuttberg an der Flutrinne neben der Schlachthofstraße. Doch auch beim Stadionbau wurde Schutt verwendet, laut der LD Sachsen vielleicht sogar Müll, um Wälle zu bauen, die später als Tribünen dienten. Sie müssen nun abgetragen und das Material entsorgt werden. Ein finanzielles Risiko, das nicht vom Generalübernehmer für den Um- und Ausbau des Heinz-Steyer-Stadions übernommen werden sollte, weil die Höhe "unkalkulierbar" ist, so Sportbürgermeister Peter Lames (SPD). Dafür gibt es nun Geld von der Landesdirektion, das aus einem EU-Topf stammt. Es wird auf Basis der Förderrichtlinie "Inwertsetzung von belasteten Flächen" ausgezahlt. Es geht um 770.000 Euro. Weitere knapp 200.000 Euro steuert die Stadt bei.
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Stadionumbau beginnt im Spätherbst
Im November sollen die Abrissarbeiten am alten Stadiongebäude beginnen, kündigt Kay-Uwe Panzer an, Technischer Geschäftsführer der Firma BAM Sports, die zur Arbeitsgemeinschaft (Arge) für den Um- und Ausbau des Heinz-Steyer-Stadions gehört. Auch Baggerarbeiten sind dann geplant. Die Arge setzte sich in einem Bewerberverfahren mit drei Bietern durch, Mitte November 2020 fiel die Entscheidung für sie. Eine Jury fällte diese Entscheidung und begründete damals, der Entwurf zeige "insbesondere hohe sportfunktionale Qualität, die im besonderen Maße im Einklang mit einer ansprechenden Architektur des Stadions steht". Die Architektur kommt vom Dresdner Büro O+M Architekten.
Vier Millionen Euro steuert der Freistaat zum Stadionumbau bei, der insgesamt 34 Millionen Euro kosten wird. Dafür bekommt Dresden ein Stadion mit Platz für bis zu 15.000 Zuschauer.
Rohbau dauert etwa ein Jahr
Im umgebauten Stadion könnten auch die Deutschen Leichtathletikmeisterschaften stattfinden.
Aus dem Steyer-Stadion soll eine moderne Arena werden. Hier der Blick von der Weißeritzstraße auf das Stadion.
Aus dem Steyer-Stadion soll eine moderne Arena werden. Hier der Blick von der Weißeritzstraße auf das Stadion. © Visualisierung: ARGE BAM SPORTS GMBH/ Phase 10, O+
Im umgebauten Stadion könnten auch die Deutschen Leichtathletikmeisterschaften stattfinden.
Aus dem Steyer-Stadion soll eine moderne Arena werden.
Im Herbst 2022 soll der Rohbau stehen, kündigt die Arge für den Stadionbau an, bereits im August des nächsten Jahres sollen parallel dazu die Ausbauarbeiten starten. Das Steyer-Stadion soll künftig 5.000 überdachte Sitzplätze haben, dazu ein multifunktionales Gebäude als Südtribüne. In diesem etwa 140 Meter langen Bauwerk entstehen auf vier Etagen eine neue Fechterhalle, Sport- und Fitnessräume, Squashcourts sowie ein unterschiedlich nutzbarer Bereich für Sport und Bildung. Dazu kommen Büros und Räume für Vereine, Sportmedizin, Gastronomie und weitere gewerbliche Anbieter. Mobile Tribünen in den Kurven können die Zuschauerkapazität des Stadions vorübergehend auf bis zu 15.000 Personen erweitern. Damit ist es künftig möglich, im Steyer-Stadion auch die Deutschen Leichtathletikmeisterschaften auszurichten.
Flutlichtmasten soll es nicht geben, aus architektonischen Gründen ist ein umlaufender Flutlichtkranz geplant. Dabei werden bereits vorhandene Teile des Stadions wie die Nordtribüne integriert. Zwischen dem Stadion und der Ballsportarena, also nahe der Weißeritzstraße, ist ein neuer Platz als zentraler Eingang zum Sportpark Ostra geplant. Dort könnten künftig auch eigene Veranstaltungen stattfinden, an Public Viewing ist dabei zum Beispiel gedacht.