@realjohnnywalker schreef op 28 december 2017 11:30:
Merkels Führungsanspruch wird erst Thema werden, wenn GroKo-Gespräche platzen"
"Allgemeine Zeitung": "Politische Wechsel vollziehen sich bekanntlich nicht nach Opportunitätsgründen. Sie sind reine Machtfragen. Angela Merkels Führungsanspruch wird deshalb erst dann ein Thema werden, wenn auch die Gespräche zur großen Koalition platzen sollten (was für manche einen weiteren Anreiz schafft, diese nicht zum Erfolg zu bringen). Oder in zwei Jahren, wenn die SPD voraussichtlich die große Koalition platzen lassen würde - um Merkel und die Union mit einer Neuwahl kalt zu erwischen."
"Zeiten, in denen Merkel nach Belieben schalten und walten konnte, sind vorbei"
"Augsburger Allgemeine": "Merkel ist nach zwölf Jahren im Amt noch immer die Frau, der CDU und CSU die Verteidigung des Kanzleramts am ehesten zutrauen – trotz des immensen Vertrauensverlusts, den die Kanzlerin wegen ihrer Flüchtlingspolitik erlitten hat. Auf einem anderen Blatt steht, dass Merkel den Zenit ihrer Macht überschritten hat und ihre einst unantastbare Führungsautorität spürbar bröckelt. Die CDU steht noch zu ihr. Aber die Zeiten, in denen Merkel nach Belieben schalten und walten und das konservative Profil der Union ausblenden konnte, sind vorbei."
"Bei SPD-Basis stellen sich Nackenhaare auf, bei dem Gedanken, Merkel zu vier weiteren Jahren zu verhelfen"
"Nürnberger Nachrichten": "Wenn sich die Kanzlerin 2013 auf den Mindestlohn einließ, warum dann nicht 2017 auf ein so kühnes Projekt wie die Bürgerversicherung? Die neue Umfrage aber, nach der jeder Zweite den Abgang der einst über die Parteigrenzen hinweg beliebten Kanzlerin wünscht, zeigt, wie gefährlich diese Strategie für die Sozialdemokraten werden könnte.
Einem großen Teil der Basis stellen sich schon jetzt die Nackenhaare auf bei dem Gedanken, Merkel, die den Zeitpunkt für einen glanzvollen Abgang verpasst hat, zu vier weiteren Jahren Kanzlerschaft zu verhelfen. Denn wenn es – worauf alles hindeutet - vier bleierne Jahre werden, dann wird das bei der Wahl 2021 auch auf die SPD zurückfallen."
Treffen der Spitzen von Union und SPD
dpa
"Merkel ist längst in Stadium, sich über de Zeit retten zu müssen, irgendwie"
"Ludwigsburger Kreiszeitung": "Die Kanzlerin hat den Zeitpunkt verpasst, wo sie aus einer Position höchsten Ansehens und Autorität heraus ihre Nachfolge hätte regeln können. Längst ist sie in dem Stadium, sich über die Zeit retten zu müssen, irgendwie. Das ist auch der Hauptgrund, warum sie eine Minderheitsregierung so konsequent ablehnt. Sie hat Angst, dann komplett demontiert zu werden.
Die komplizierte Regierungsbildung gibt ihr freilich unverhofft eine Chance, aus dem Dilemma doch noch heil herauszukommen. Und sie sollte sie nutzen. Falls es Neuwahlen gibt, muss sie nicht wieder antreten, und wenn sie es dennoch will, so hat sie dann eine neue Möglichkeit, den Wählern klar zu machen, wie sie den Übergang gestalten will. Das Gleiche gilt für den Fall einer Großen Koalition mit der SPD."